Bedrohung mit Gewalt - kurz

Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege,

Nach der Ermordung eines mutigen jungen Mannes im Mai 2013 in München macht sich Dr. Winkelmann Gedanken, wie jeder von uns Bereitschaftsärzten mit drohender Gewalt umgehen sollte.

Denn auch im Ärztlichen Bereitschaftsdienst droht immer wieder Gefahr von psychisch auffälligen Patienten.

 

(Bedrohungdes Arztes  mit dem Messer, körperliches Herausdrängen aus der Wohnung, ...)

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Anfrage an die Medien

An die Redaktionen von Zeitungen, Fernsehen, Radio

Vorschlag für ein wichtiges Thema nach der Ermordung eines Italieners in München

"Wie der Gewalt begegnen?"
Wie soll man sich verhalten bei Belästigung durch - primär nicht erkennbare - Chaoten?
Anlaß:  Ermordung eines mutigen Ingenieurs / Verlobten nachts in München

 

Guten Tag,

sehr geehrte Damen und Herren Redakteure und Verantwortliche,

 

wäre der schlimme Vorfall kürzlich abends in München nicht ein Thema

- für einen Artikel,
-  für eine Talkrunde?

(Nachdem ein Unbekannter nachts eine junge Radlerin angespuckt hatte und weggelaufen war, stellte ihn ihr Verlobter zur Rede.

Daraufhin stach der Täter diesem Mann ein Messer ins Herz und flüchtete, der mutige Verlobte verblutete auf dem Weg in die Klinik.)

Ich mache  mir selber ernsthafte Gedanken:
Denn auch ich als hauptberuflicher Bereitschaftsarzt habe immer wieder mit Gewalt zu tun:

Kürzlich nachts (4 Uhr) bin ich in einem Dorf (Oberhaching) von einem angeblichen, unkooperativen, jungen Schmerzpatienten ('Brustschmerz') aus der Wohnung geworfen und dabei nicht nur übel beschimpft, sondern auch körperlich bedroht worden.

Gelegentlich  bin ich von - mir zuvor unbekannten, psychiatrischen - Patienten schon mit einem Messer / einer Elefantenlanze bedroht worden (nach der Ankündigung der Zwangseinweisung in die Psychiatrie) .

Oder ich musste sogar nachts einen verwirrten Mann vor dem Sprung aus dem Fenster retten und mit ihm auf dem Bett rangeln, bis die Polizei kam.

(Die Kripo fand nachher ein Kleinkalibergewehr unter diesem Bett…)

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Fragen an die Gesellschaft

Ich frage mich und Sie:

Inwieweit darf oder muß man in solch einer plötzlichen und unvermuteten Notsituation Courage zeigen und handeln?

Sollte man sich lieber grundsätzlich fern halten (z.B. in der S-Bahn) und aus - berechtigter! - Sorge wegen körperlicher Gewalt zurückhalten und nicht reagieren, also alles geschehen lassen?

Oder hätte der Münchner Italiener seine junge Verlobte lieber nicht schützen und verteidigen sollen?
Was fühlt jetzt die junge Frau, die ihren Verlobten 'ins Feuer geschickt' hatte?

Muß ich jetzt vor allen Leuten und vor deren etwaigen unberechnbaren, tödlichen Reaktionen Angst haben?

Darf man sich in problematischen Situationen überhaupt noch trauen, etwas zu sagen?

 

 

Ich würde mich freuen, wenn die Medien diesen tragischen Vorfall und latente Bedrohungen (wie bei mir im Ärztlichen Bereitschaftsdienst) als ein Thema aufgreifen und behandeln könnten.

Mit freundlichen Grüßen aus München

 

gez.

Dr.(I) Gero Winkelmann

Prakt. Arzt, 59

Bereitschaftsarzt in München Stadt und Land

Truderinger Str. 53

82008 Unterhaching

Tel. 089 - 6150 1717

www.winkelmann-arzt.de

 

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Antworten, Tipps

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Schluß

Vielen Dank für Ihren Besuch und Ihr Interesse!

Mit freundlicher Empfehlung
gez. 


Dr. (I) Gero Winkelmann, Prakt. Arzt

 

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