Hostienpartikel am Kirchenboden - kurz
Sehr geehrter Besucher,
liebe Arztkollegen, Patienten, Bekannte, ...
Der Münchner Arzt und konvertierte, gläubige Katholik Dr. Gero Winkelmann ist besorgt über den Umgang mit (unsichtbaren) Partikeln, wenn eine geweihte Hostie aus Versehen bei der Kommunionausteilung auf den Kirchenboden gefallen ist.
Nach einem kürzlichen Erlebnis in einer Münchner Pfarrei tauchen Fragen und Sorgen auf.
In einer Umfrage unter Geistlichen und Gläubigen wird nach Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Anfrage an Geistliche um Gläubige zum Umgang mit kleinsten Hostienpartikeln
Am Oster-Mittwoch, 30.3.2016, schreibt Dr. Winkelmann an 7 Geistliche und 25 katholische Gläubige:
Sehr geehrter, lieber Herr Weihbischof Laun in Salzburg,
sehr geehrte, liebe Priester und Geistliche Berater der BKÄ-Ärztevereinigung,
gläubige katholische Kollegen, Konvertiten und Mitchristen,
hiermit bitte ich um Ihre Mithilfe:
Um kurze Beratung und Erläuterung, wie die Kirche (und Geistliche / Gläubige) mit folgendem Problem umgehen sollen:
Am vergangenen Ostermontag besuchte ich mit meiner Familie eine sehr schöne Hl. Messe in einer mir gut bekannten Pfarrei im Münchner Osten.
Aus dem Augenwinkel sah ich, daß beim Kommunionspenden (Handkommunion) durch den Diakon nebenan eine Hostie herunterfiel und auf dem Boden 'herumsprang'.
Der Diakon hob sie sogleich auf und legte sie gleich auf den bedeckten Altar (es war kein anderes Gefäß vorhanden, weil an drei Stellen die Hl. Kommunion aufgeteilt wurde.
FRAGE:
Was passiert eigentlich mit den potentiell angesprengten kleinsten Teilchen, also den auf dem Kirchenboden evtl. weit versprengten Partikelchen, die man mit bloßem Auge nicht sieht?
Folge:
1. Nachher laufen viele Leute am Altarraum wieder vorbei, niemand weiß oder ahnt, daß hier vielleicht kleinste Teilchen unseres Herrn Jesus Christus herumliegen.
2. Der Mesner oder die Putzfrau wischen Tage später auch diesen Platz feucht auf.
Ist dann dort im Putzlappen noch Jesus lebendig??
Oder geht man davon aus, daß hier eine automatische 'Ent-Sakramentalisierung' erfolgt ist?
Mein eigenes Gefühl:
Beim Besuch großer Kirchen (zuletzt der Dom in Münster) gehe ich gerne nahe an den Altarraum heran und habe den Eindruck, dort potentiell auf vielen kleinsten Kommunionpartikelchen zu stehen an der Stelle, wo bei der letzten Hl. Mese die (Hand-) Kommunion ausgeteilt worden ist.
(Ohne Patene.)
Das Vorhalten einer Patene oder gar knieender Kommunionempfang sind äußert rar geworden.
(Ich lese gerade, daß die Kirche beim Mundempfang - den ich praktiziere - stets eine Patene zu verwenden ist. So etwas gab es vor 40 Jahren, als ich gerade frisch konvertiert war…
Auch muß der Priester / Kommunionhelfer (?) die heruntergefallene Hostie wieder aufheben, nicht der Gläubige.)
Also:
Was lehrt die Kirche über die mit bloßem Auge unsichtbaren, aber nach einem Aufprall aus 1,30 Meter Höhe gut vorstellbaren, herumliegenden Partikelchen?
Ist sich jemand dieses Problems bewußt?
Falls ja, was kann man / können wir alle tun, um solches Mißverhalten zu vermeiden und mehr Ehrfurcht zu praktizieren?
Vielen Dank für eine hilfreiche Stellungnahme / Hinweis / Link.
Gerne dürfen Sie diese Anfrage an Fachleute weiterleiten.
Mit frohen österlichen Grüßen aus München
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelman
Prakt. Arzt,
Truderinger Str. 53
D-82008 Unterhaching
Te. 089 - 6150 1717 (bis 23 Uhr)
www.winkelmann-arzt.de
Anmerkung als katholischer Arzt - verfahren wie beim Strahlenschutz
Anmerkung als katholischer Arzt:
1) In der Nuklearmedizin und der Kerntechnik muß mit den unsichtbaren, radioaktiv-strahlenden Teilchen (Alpha, Gamma-Strahler etc.) äußerst vorsichtig und gefahrbewußt umgegangen werden.
Gefahrzonen sind deutlich gekennzeichnet.
Es gibt eine sehr berechtigte Strahlenschutzverordnung.
Entkontamination, Abklingen lassen, …
2. Wie schützen wir katholischen Christen unseren Herrn Jesus Christus vor Entehrung und uns Gläubige vor gedankenlosem Umgang mit dem Allerheiligsten beim Kommunionspenden- und -empfang, was die kleinsten Partikelchen angeht?
3. Ich stelle mir vor, daß man nach jedem 'eucharistischen Unfall' oder auch generell für eine liturgische Reinigung der 'Ausgabestelle' sorgt:
Nasses Aufwischen des Bodens, auch in der ganzen Breite des Altarraums, wo die Hl. Kommunion ausgeteilt worden ist.
Entsorgen des potentiell 'kontaminierten' Wischwassers an einer besonderen Stelle der Kirche, unter Gebet.
Oder einen Einmallappen benutzen, weil an jedem Wischtuch trotz Spülens und Auswringens immer noch Partikelchen anheften können, an einer bestimmten Stelle würdig entsorgen.
Links zum Thema 'Partikel'
Folgende Artikel sind Dr. Winkelmann zum Thema 'Umgang mit Hostienpartikeln' aufgefallen:
1) Bistumspresse:
Was tun, wenn konsekrierter Wein verschüttet wird?
Link: http://www.bistumspresse-zentralredaktion.de/content/was-tun-wenn-konsekrierter-wein-verschuettet-wird
2) KathPedia: Eucharistische Partikel: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Partikel
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann, Prakt. Arzt
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